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Starkbierfest

"Ist der Landrat noch in der SPD?"

"Bruder Barnabas" alias Frieder Bauersachs hielt in Bieberbach nicht nur der großen Politik den Spiegel vor. Für seinen Beitrag erntete er viel Applaus.

Abbildung: Frieder Bauersachs als "Bruder Barnabas" - - Foto und Text: Alexandra Kemnitzer

Fotostapel, Teil 1

Fotostapel, Teil 2

Nockherberg-Feeling bekam das Publikum in bayerischem Ambiente beim Derblecken geboten. Im zweijährigen Turnus richtet der FC-Bayern-Fanclub "Sachs 84" sein traditionelles Starkbierfest aus, bei dem "Bruder Barnabas" aus seinem Gebetsbuch vorlas.
Hierfür war der Saal in der Gastwirtschaft Heymann weiß-blau dekoriert und das Bühnenbild, das Christian Ultsch gestaltet hatte, dem bayerischen Himmel samt Engel Aloisius mit seinem bekannten Ausspruch "Luja sog i, zefix halleluja" nachempfunden worden. Dem lateinischen Sprichwort "Qui bene bibit, bene vivit. Qui bene vivit, in caelum venit" (Wer gut trinkt, der lebt gut. Wer gut lebt, kommt in den Himmel) folgten die Besucher gerne, nachdem Bürgermeister Michael Keilich den Festbieranstich vorgenommen hatte. Natürlich durfte auch das Singen der Bayernhymne nicht fehlen. Neben Gemeinderäten waren aus dem Landkreis Coburg unter anderem auch stellvertretender Landrat Rainer Mattern, Kreisräte und Bürgermeister gekommen.
Doch bevor "Bruder Barnabas" (Frieder Bauersachs) die Kommunalpolitik unter die Lupe nahm, begann er mit dem Bibelvers Matthäus 11, 28: "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch erquicken" und münzte diesen auf Angela Merkels Flüchtlingspolitik. Die Bundeskanzlerin habe dabei die Rechnung ohne ihre Ministerpräsidenten und ohne die europäischen Verbündeten gemacht. Nachdem der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer der großen Schwesterpartei in Wildbad Kreuth tüchtig eingeschenkt habe, leistete er anschließend Abbitte. Als Schäuble beim Ministertreffen von einer schwarzen Null sprach, stand Seehofer auf und meinte: "Herr Schäuble, Sie brauchen mich nicht extra zu begrüßen."
Zu Ursula von der Leyen ("Flinten-Uschi") merkte der Bruder an, dass sie anstelle des Generals nun Meister Propper einsetzt, weil der ganz von selbst putzt. Als die Technik während der Rede des Bruders ein unvorhergesehenes Knattern verursachte, ließ sich Barnabas davon unbeeindruckt und baute kurzerhand auch dieses in seinen Vortrag ein. Er meinte: "Das hört sich an wie Frauke Petri mit Maschinengewehr."
Er machte auch einen Schwenk zum Präsidentenwahlkampf in Amerika, bei dem es Rededuelle mit Beleidigungen gebe, während bei den Wahlen in Rheinland-Pfalz Julia Klöckner und Malu Dreyer, mit Strickzeug bewaffnet, viel zu kuschelig miteinander umgingen. Weil Franz Beckenbauer bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft alles unterschrieben habe, war er für Barnabas "der ideale Versicherungskunde"...
Weiter fragte sich der Bruder, ob Landrat Michael Busch noch in der SPD sei, da er sich mit der SPD-Kreistagsfraktion angelegt habe.

Sonnefeld besser als Berlin

Nach Sonnefeld sollte in Sachen Berliner Flugplatz geblickt werden: Nachdem in der Stammgemeinde der erste Spatenstich für den Umbau der Domäne Ende April 2014 erfolgte, werde bereits in der kommenden Woche die erste große Veranstaltung dort abgehalten.
Zu den interkommunalen Projekten von Bürgermeister Keilich merkte der Bruder an: Heute heißt es Public Private Partnerships, früher war es der Stammtisch, an dem sich die Bürgermeister zum Biertrinken trafen. Da die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde bei 964 Euro liegt, richtete sich Barnabas schließlich an alle Sonnefelder: "Geht am Montag zur Bank und überweist den Betrag, dann ist die Gemeinde schuldenfrei."

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